Hippotherapie

 

Behandelt werden mit der Hippotherapie hauptsächlich neurologische Symptome.

Das Pferd überträgt auf den Rumpf des aufrecht sitzenden Patienten etwa 90-110 dreidimensionale Schwingungsimpulse pro Minute, die fast identisch mit dem

Bewegungsablauf des Gehens eines durchschnittlichen Erwachsenen sind.

Die Therapie findet in der Gangart Schritt statt.

Es handelt sich dabei um eine physiotherapeutische Einzelmaßnahme. 

Hippotherapie wird ein- bis maximal zweimal pro Woche durchgeführt. Die Behandlungsdauer ist abhängig von der Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit des Patienten. Sie beträgt durchschnittlich ca. 20 bis 30 Minuten.

Der Patient wird während der gesamten Maßnahme vom Hippotherapeuten gesichert. Das Therapieteam setzt sich während der gesamten Therapiedauer aus einem Therapiepferd, einem Hippotherapeuten, einem Pferdeführer, dem Patienten und eventuell einem weiteren Helfer zusammen.

 

Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd (HPF)

 

Bei der HPF handelt es sich um pädagogische, psychologische,

psychotherapeutische, rehabilitative und soziointegrative Angebote mit Hilfe des Pferdes.

 

Das Bewegtwerden auf dem Pferderücken und die Gestaltung der Beziehung zum Therapiepferd und zum Pädagogen unterstützen den Klienten in der Auseinandersetzung mit seinen individuellen Schwierigkeiten.

Die Behandlung wird als Einzel- oder Gruppentherapie von Pädagogen, Psychologen oder Psychotherapeuten mit entsprechender beruflicher Weiterbildung zum Reit- und Voltigierpädagogen (DKThR) und/ oder zur staatlich geprüften Fachkraft in der heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd (DKThR) durchgeführt.

 

Durch Übungen, die dem Voltigiersport ähneln, werden die motorischen Basiskompetenzen gefördert wie Gleichgewicht, Kraft, Ausdauer, Gelenkigkeit und Schnelligkeit. Gleichzeitig werden psycho-soziale Verhaltensweisen geübt wie z.B. sich gegenseitig helfen, Hilfe annehmen, Verantwortung für die Versorgung des Pferdes übernehmen.

Bei Voltigierübungen wird das Tragen eines Helms nicht empfohlen, es besteht Verletzungsgefahr.

  

Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd

 

Die Maßnahmen richten sich an unterschiedliche Zielgruppen, die z.B. durch

neurophysiologische, wahrnehmungsorientierte oder psychomotorische

Behandlungskonzepte in ihrer Entwicklung unterstützt werden.

 

Die oberste Zielsetzung in der Ergotherapie ist es, Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder davon bedroht sind in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu unterstützen.

Unter dem Begriff "Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd" werden Behandlungen auf der Grundlage des sensomotorisch-perzeptiven, motorisch-funktionellen und psychisch-funktionellen Ansatzes unter Einbezug des Mediums Pferd verstanden.

Die Behandlung wird von einer ausgebildeten Ergotherapeutin mit einer Zusatzqualifikation in der Ergotherapeutischen Behandlung mit dem Pferd durchgeführt und vom Arzt verordnet.

Die Therapiemaßnahme wird in der Regel als Einzelbehandlung, bei Kindern auch in Kleingruppen, durchgeführt.

  

Reiten als Sport für Menschen mit Behinderung

 

Für viele Menschen mit einer Beeinträchtigung oder Sinnesschädigung stellt das Reiten, Fahren oder Voltigieren ein sportliches Betätigungsfeld dar, dass sie gemeinsam mit Nichtbehinderten ausüben können.

Im Rahmen des Breitensports wird die Sportausübung gemeinsam mit dem Pferd zum Hobby und stellt eine Möglichkeit dar, soziale Kontakte zu knüpfen und der häufig behinderungsbedingten Bewegungseinschränkung entgegen zu wirken.

Trainiert werden Menschen mit Behinderungen im Pferdesport von Trainern mit einer Zusatzqualifikation im Bereich Reiten als Sport für Menschen mit Behinderungen. Die ärztliche Betreuung erfolgt in der im Behindertensport üblichen Weise in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt.  

Ausbilder im Reiten als Sport für Menschen mit Behinderungen müssen Kenntnisse über die verschiedenen Beeinträchtigungen behinderter Reiter haben. Neben der Ausbildung geeigneter Pferde stehen die Auswahl kompensatorischer Hilfsmittel und Aufstiegshilfen und die Unterrichtserteilung im Vordergrund der Aufgaben des Trainers. 

Der Pferdesport ist durch die Entwicklung spezieller Hilfsmittel und besonders ausgebildeter Pferde auch für schwerstbehinderte Menschen möglich. Behinderte Sportler benötigen für die Teilnahme am Reit- oder Fahrsport einen Sportgesundheitspass.

Im Leistungsbereich messen behinderte Menschen ihr Können in speziell an Ihren Wettkampfklassen (Grade) ausgerichteten Prüfungen, z.B. bei den Paralympics, oder in Prüfungen gemeinsam mit nicht behinderten Reitern und Fahrern.

Weitere Informationen zu Indikationen und Kontraindikationen finden Sie hier...